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Pressemitteilung

20 Jahre Eingemeindung Schönbrunns

Das Waldhufendorf Schönbrunn, am Rande der Ausläufer des Lausitzer Berglandes, entstand zwischen 1300 und 1400. Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Schoneburn” im Jahr 1412. Damals teilte die Grenze zwischen dem Hochstift Meißen und dem Markgrafentum Oberlausitz das Dorf in zwei selbständige Orte. Diese Trennung endete 1935 und zum gleichen Zeitpunkt wurden Neu-Schönbrunn, der kleine Ort Kynitzsch sowie die dazugehörige Schliefermühle angeschlossen. Die Schliefermühle, die um 1500 entstanden sein soll, wurde bis ins Jahr 1730 als Mahlmühle und später als Sägewerk genutzt. Das Gebäude der Mühle wurde 1977 abgerissen. In Erinnerung an die alte Grenze wurde im Jahr 2002 die schön gestaltete Grenzsäule gesetzt.

Schönbrunn mit seinen Ortsteilen Neu-Schönbrunn und Kynitzsch mit 523 Bürgern wurde 1994 im Rahmen der Gemeindegebietsreform nach Bischofswerda eingemeindet. Heute leben hier noch 464 Bürger.

 

Auszüge der wechselvollen Geschichte Schönbrunns

Der Ort bestand hauptsächlich aus Zwei- und Dreiseithöfen und einzeln stehenden Siedlungshäusern. Die meisten Gebäude wurden als Fachwerkbauten errichtet. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhundert entstanden von der Ortsmitte bis zum Bahnhof mehrere Reihenhäuser und Eigenheime. Nach der politischen Wende wurden weitere Häuser gebaut.

Am 14. Juni 1902 hielt der erste Zug der Eisenbahnlinie Kamenz – Burkau am Haltepunkt Schönbrunn. Damit war eine direkte Verkehrsanbindung geschaffen. Nach der Einstellung des Reiseverkehrs 1967 wurde diese Bahnlinie im Jahre 1974 vollständig abgerissen. Als letztes Relikt ist noch die Bahnbrücke über die Straße nach Burkau vorhanden – heute unter Denkmalsschutz.

Ein Erntekindergarten zur Betreuung von Kindern entstand im Jahr 1956 während der Zeit der intensiven Feldarbeiten. Im Jahr 1967 wurde daraus ein ganzjährig geöffneter Kindergarten. Die Einrichtung fand 1989 in einem Neubau ihr Domizil.

Eine Reihe kleiner Handwerksbetriebe prägt heute das wirtschaftliche Leben Schönbrunns. Vor dem 2. Weltkrieg und zu DDR-Zeiten war die private Landwirtschaft der Haupterwerbszweig. Im Jahr 1958 wurde die LPG die einzige landwirtschaftliche Wirtschaftsform bis zur politischen Wende.

Die Feuerwehr, 1923 gegründet, der Dorfklub und der Sportverein tragen auch in Schönbrunn die Grundlagen für die kulturelle Arbeit im Ort.

Schönbrunn hat keine eigene Schule und auch keine Kirche. Die Gemeinde ist nach Pohla eingepfarrt.

Neu-Schönbrunn und Kynitzsch

In Neu-Schönbrunn mit seinen acht Gebäuden entstand die Neumühle, die viele Jahre mit einem Mahlgang das Getreide der umliegenden Bauernwirtschaften mahlte. Aus ihr ist ein attraktives Wohngebäude entstanden.

Weiter südlich und getrennt durch die Bundesstraße 6 liegt der kleine Ort Kynitzsch, der 1402 erstmals erwähnt wurde. Die Besitzer des Ortes wechselten häufig und so war auch Bischofswerda 1540 erstmals im Besitz des Vorwerkes.

Im Jahr 1562 entstand an der belebten Straße nach Bautzen in Kynitzsch ein erster Ausschank, der sich in den späteren Jahren zur beliebten Ausflugsgaststätte „Zur Amsel” entwickelte. Eingestellt wurde der Schankbetrieb 1955. Durch den Bau einer neuen Gaststätte „Zur Amsel” 1991 wurde die alte Tradition wieder ins Leben gerufen – bis in das Jahr 2013. Einst existierten in Schönbrunn sechs Gaststätten. Die Jagdhütte, deren Entstehung 1988 hauptsächlich der Gemeinde Schönbrunn und dem Jagdverein zu verdanken ist und die teilweise auf Bischofswerdaer Gebiet steht, wird heute noch erfolgreich bewirtschaftet.

Ein Relikt aus alter Militärzeit, der Schießstand in Kynitzsch, soll nicht unerwähnt bleiben. Er entstand wahrscheinlich mit dem Bau der Kaserne in Bischofswerda und wurde noch bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts genutzt.

Am 18.02.1994 wurde durch die Unterschriften der beiden Bürgermeister, Herrn Andreas Erler und Herrn Eberhard Huste, auf der Jagdhütte die Eingemeindung nach Bischofswerda vollzogen.


Schönbrunn von der Jagdhütte aus

i. A.
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(veröffentlicht am 26.02.2014)