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Pressemitteilung

Offene Hinterhöfe laden zum Staunen und Entdecken nach Bischofswerda ein

Deutschlandweit findet jährlich am zweiten Sonntag im September der „Tag des offenen Denkmals“ statt, den Bischofswerda seit 2001 auf seine eigene, ganz besondere Art und Weise begeht. Denn am „Tor zur Oberlausitz“ öffnen nicht nur denkmalgeschützte öffentliche Gebäude, Kirchen und Einrichtungen ihre Türen – hier gewähren auch zahlreiche engagierte Privatpersonen einen Einblick in ihre bezaubernden Hinterhöfe. Auch in diesem Jahr, am 8. September 2019, 10 bis 18 Uhr, lassen sich die Besitzer wieder vielfältige Überraschungen einfallen und werden die „Schiebocker“ und die Besucher der Stadt sowohl kulturell als auch kulinarisch verwöhnen.

Gemeinsam haben die Werbegemeinschaft Bischofswerda um ihren rührigen Chef- Organisator Rainer Klotsche und die Stadtverwaltung ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Oberbürgermeister Holm Große lädt alle Einwohner sowie Freunde und Gäste der Stadt zum Staunen und Entdecken ein: „Besonders freue ich mich darauf, dass Altes und Neues in unserer Stadt sichtbar gemacht wird. Das diesjährige Denkmalstagmotto ,Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur ‘ lässt sich in unserer Stadt hervorragend beobachten, zum Beispiel an der Fronfeste, die aktuell durch die Christliche Hospiz Ostsachsen gGmbh (CHO) zu einem Hospiz umgebaut wird. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, mit dem Fronfeste-Förderverein als Kämpfer für unser ältestes Gebäude der Stadt und der CHO als neuem Hausherren zwei starke Partner zu finden, die an diesem Tag über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Fronfeste informieren“, erklärt Oberbürgermeister Holm Große.

Vergangenheit und Zukunft finden an diesem Tag auch in der Carl-Lohse-Galerie zusammen. Knapp ein Jahr nach den Jubiläumsfeierlichkeiten „400 Jahre Junggesellenfraternität“ ist es nun vollbracht – der Museums- und Geschichtsverein kann die Schätze des scherzhaft genannten „ältesten Jugendclubs Deutschlands“ in den frisch sanierten Räumlichkeiten der Galerie im Bischofssitz präsentieren. 13 Uhr eröffnet der Verein gemeinsam mit Oberbürgermeister Holm Große, musikalisch umrahmt vom Männerchor Großdrebnitz, die Ausstellung. Die Bruderschaft (Fraternität – von lateinisch frater: Bruder) wurde von zwei Bischofswerdaer Handwerksgesellen ins Leben gerufen, gab sich eine Satzung von zehn Artikeln und wurde bei der Obrigkeit registriert. Es galten strenge Regeln für eine gottgefällige Lebensführung und Disziplin, denen mit Strafen Nachdruck verliehen wurde. Die Rituale wurden an die schon viel älteren Zünfte angelehnt: Es gab es einen Vorstand, der sich „Tischgesäß“ nannte – Mittelpunkt war die Lade mit Brüderbüchern, Strafbüchern, Chroniken und den zugehörigen Pokalen, von denen der Große Willkomm-Pokal der ansehnlichste ist.

Die 33 offenen Hinterhöfe und Anlaufpunkte, der traditionelle Herbstmarkt mit viel Handwerk und Kulinarie auf dem Altmarkt und die Geschäfte, die einen verkaufsoffenen Sonntag durchführen, sind aber noch nicht alles, was die Besucher an diesem Tag erwartet. So wird zum Beispiel von den Anliegern der Bahnhofstraße das Ende der Bauarbeiten und die damit verbundene optische Aufwertung der Zufahrt zum Altmarkt mit einem Straßenfest gefeiert. Gemeinsam mit dem Regenbogen-Verein haben die Händler der Straße und die Werbegemeinschaft Bischofswerda ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Die Stadt Bischofswerda bedankt sich in diesem Zuge übrigens bei allen beteiligten Bauleuten mit einem Fass Freibier.

Bereits ab Freitag, 18 Uhr, wird bis zum Sonntagabend auf der Bautzener Straße zum dritten Mal historisches Flair verbreitet. Der Kleiderfundus-Verein lädt mit Unterstützung des „Face to Face“-Schaukampfteam Oberlausitz zum mittelalterlichen Treiben ein. Ritterkämpfe, Feuershows, Händler sowie Speis und Trank entführen alle Gäste ins Bischofswerda von 1019.

Beim traditionellen Herbstmarkt auf dem Altmarkt erwarten alle Besucher dieses Jahr einige Besonderheiten. So sind zum Beispiel mehrere Vereine dem Aufruf gefolgt, sich und ihre Arbeit näher vorzustellen. Unter anderem präsentiert sich passend zur Herbst- und Erntezeit der Kleingartenverein „Höhensonne“. Nach längerer Zeit kann ebenfalls der Lebenshilfe-Verein wieder einmal unter den Markttreibenden begrüßt werden. Als Teil des Kulturprogramms und mit einem kulinarischen Stand auf dem Markt wird außerdem der Mosaika-Verein sicherlich für viel Aufsehen sorgen. Kulturell und mit Stand ebenfalls vertreten sind die Spielleute Bischofswerda.

Und was wäre ein Fest in Bischofswerda ohne den Schiebock? Und so wird der, der Stadt ihren Beinamen gebende, einrädrige Marktkarren auch beim Herbstmarkt und dem Tag der offenen Hinterhöfe präsent sein. Zum einem beteiligen sich einige Händler und Hinterhof-Gastgeber am Wettbewerb um den schönsten herbstlich geschmückten Schiebock (Stimmabgabe nach dem Herbstmarkt unter www.facebook.com/Bischofswerda), zum anderen startet das Projekt „Leihschiebock“ offiziell im Rahmen des Herbstmarktes. In Bischofswerda ist er zu Hause: der Schiebock. Eine tolle Erfindung, um Lasten mit Muskelkraft zu transportieren. Doch zugegeben, bei den alltäglichen Transporten ist das Auto praktischer. Aber muss das so bleiben oder kann teilweise eine neue Art Schiebock – ein Lastenrad – den Transport mit Muskelkraft (und ein wenig elektrischer Unterstützung) wiederbeleben? Frische Luft, Bewegung, Transport bis vor die Haustür, geringe Kosten und dabei noch Fahrspaß: Überall kann das Lastenrad punkten. Und wenn es somit die eine oder andere Autofahrt ersetzt, hilft es auch der Umwelt durch vermiedene Abgase, eingesparte Energie, mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer und viel weniger Lärm. Doch nicht für jeden lohnt sich gleich die Anschaffung eines eigenen Lastenrades. In vielen Städten haben sich dafür in den letzten Jahren „freie Lastenräder“ etabliert, wobei Kleinstädte und ländliche Regionen die Ausnahme sind. Um das zumindest in Bischofswerda zu ändern, startet ab 8. September 2019 das Projekt Leihschiebock mit zwei Lastenrädern zur kostenfreien Ausleihe.

Einmal auf www.leihschiebock.de registriert, kann schnell und einfach ein Lastenrad für ein bis drei Tage kostenlos gebucht werden. Ausleihstation anklicken – Buchungstag auswählen – bestätigen – fertig. Zur Auswahl stehen ein zweirädriges Lastenrad an der Fahrrad-Verleihstation im Tier- und Kulturpark sowie ein dreirädriges Lastenrad an der Verleihstation Gärtnerei Krauße. Beide Lastenräder verfügen über eine „Muskelkraft-Unterstützung“ mit Elektromotor, womit auch schwere Lasten steile Straßen hinaufkommen. Initiator Dirk Hladik erhielt für das Projekt Leihschiebock ein Preisgeld des Sächsischen Mitmachfonds, wodurch ein großer Teil der Startkosten gedeckt wurde. Doch für Wartung, Reparaturen und Ersatzteile ist das Projekt auf Spenden angewiesen, welche nach der Nutzung hinterlassen werden können. Mit nur rund fünf Euro Spende pro Ausleihtag können die Kosten gedeckt, da alle Mitwirkenden im Projekt ehrenamtlich arbeiten. Also, wenn das nächste Mal ein größerer Transport ansteht, egal ob spontaner Ausflug mit den Kindern zum Butterberg, Wochenend-Großeinkauf, Bretter besorgen im Baumarkt, zwei Bierkisten und Grillpartyausstattung holen oder, oder, oder – für all diese Zwecke helfen die Leihschieböcke gerne. Mehr Infos unter www.leihschiebock.de oder kontakt@leihschiebock.de

Alle Infos zum Programm finden Sie hier:
https://www.bischofswerda.de/kultur-freizeit-und-tourismus/veranstaltungskalender/tag-der-offenen-hinterhoefe.html

Einen Flyer mit allen Hinterhöfen finden Sie hier

 

 

(veröffentlicht am 02.09.2019)